Nächtlicher Überfall

 

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Nächtlicher Überfall

 

In tiefster dunkler nächtlicher Pein,

da riefen sie bis ins Kämmerlein.

Voller Angst und Schrecken an dem Ort

liefen alle, die nur konnten fort.

 

„Bringt sie zu mir!“, brüllte der Größte hier.

Sie wurde verschleppt wie ein armes Tier.

Schänden wollte die rüde Bande sie.

Sie brüllte auf in lauter Agonie.

 

Ihr Liebster war zu schwach zum Kämpfen,

verzweifelte unter Tränenkrämpfen,

konnte nichts tun, um sie zu befreien,

konnte nur zusehen und schreien.

 

In tiefster dunkler nächtlicher Pein,

da riefen sie bis ins Kämmerlein.

Es waren einst zwölf Männer gewesen,

so hatte es die Großmutter vorgelesen.

 

Doch gäbe es wohl im dichten Walde

ein versteckter Ort: „Finde ihn balde!

Dann wird dein Wunsch schon erfüllt werden,

du findest deine Stärke auf Erden.“

 

So ging der Liebste los zum Suchen

und begann oftmals heftig zu fluchen.

Die Äste versperrten ihm oft den Weg,

das Durchkommen war kein Privileg.

 

In tiefster dunkler nächtlicher Pein,

da riefen sie bis ins Kämmerlein.

So wollte der Held nicht aufgeben,

suchte den Ort, um zu finden den Segen.

 

Das Hexenhaus fand er tief im Dickicht,

darin erschien ein unheimliches Licht.

„Soll ich lieber flieh'n?“, so fragte er sich

und dachte an sein Weib: „Ich liebe dich!“

 

Niemals wird er seine Liebste verlassen

und die Bande wird er auf ewig hassen,

sollten sie seinem Weibe etwas antun,

daher ging er näher zum Hexenhaus nun.

 

In tiefster dunkler nächtlicher Pein,

da riefen sie bis ins Kämmerlein.

Entschlossenheit brachte ihn jetzt weiter,

aber sein Inneres wurde nicht heiter.

 

„Du strebst nach Stärke?“, fragte die Hexe ihn.

Als Antwort nickte er ihr zu, würde nicht flieh'n.

Ihr kreischendes Lachen hallte durch das Haus,

eine fürchterliche Bestie kam nun heraus.

 

Die scharfen Zähne blitzten in jener Nacht auf,

trafen ihn mit schrecklichen Schmerzen darauf.

Er brüllte wie am Spieß und verwandelte sich,

damit er so fand seine Stärke sicherlich.

 

In tiefster dunkler nächtlicher Pein,

da riefen sie bis ins Kämmerlein.

Fell wuchs ihm dicht über den Leib,

ob er retten würde sein liebstes Weib?

 

Am Ende rannte er und brachte sie alle um.

Seine Liebste konnte nur zusehen ganz stumm.

Die Wut brodelte in ihm und verbrannte sein Blut,

doch auch ihr warmes Blut floss bereits in heller Glut.

 

„War es schon zu spät?“, fragte er in dieser Nacht,

versuchte zu verdrängen diese Übermacht.

Die tote Bande hatte es schon längst getan,

seine Liebste bedrängt, bis in den hellen Wahn.

 

In tiefster dunkler nächtlicher Pein,

da riefen sie bis ins Kämmerlein.

Überfielen und schändeten sie,

er verlor all seine Lebensenergie.