an dich

Genre: Realismus / Brief

 

»Auch wenn es mit den ersten gelesenen Worten scheint, als wüsste man sofort, worum es geht, bitte ich jeden bis zum Ende wirklich durchzulesen. Denn erst dann versteht man tatsächlich, was der Inhalt dieser kleinen Geschichte ist. Vielen Dank!«

 

Das Kopieren bzw. Entwenden der Bilder wie auch Texte sind ohne ausdrückliche Erlaubnis von Alexia Drael nicht erlaubt.

 


an dich

 

Nur für dich schreibe ich diese Zeilen, diese Worte. Nur für dich – weil du mein Herz höher schlagen lässt. Immer dann, wenn ich dich sehe. Immer dann, wenn ich von dir höre. Ich kann nicht anders, als stets auf dich zu warten. Der unbändige Drang sitzt tief in mir. Die Ungeduld lässt nicht los, bis ich dich endlich wiedersehe. Dann platzt in mir die Freude, will raus und jubeln und dich am liebsten umarmen. Denn ich konnte es kaum erwarten.

Eifrig verfasse ich diese Worte, lese Tausend Mal darüber. Denn sie sollen perfekt werden. Kein Fehler darf darin enthalten sein und wenn es doch so kommt, dann weiß ich, dass du ihn findest. Gut oder schlecht? Jedes Mal aufs Neue frage ich mich das. Ich will perfekt für dich sein. Perfekt in meinem Wesen, in meiner Kunst, in einfach allem. Aber keiner kann perfekt sein, nicht wahr? Trotzdem bemühe ich mich. Denn du bist meine innere Kraft, die mich antreibt. Du bist das Zahnrädchen im großen Ganzen, ohne das einfach nichts mehr laufen würde. Ohne dich wäre ich verloren, das weiß ich. Deswegen sehne ich mich so sehr nach dir.

Diese Sehnsucht ist eine Sucht, die ich nicht mehr abstellen kann. Warum ist das so? So oft frage ich mich das. Denn seien wir mal ehrlich, wenn du es nicht gewesen wärst, der die ersten Schritte tat, wie wäre es dann wohl gekommen? Ich weiß, du würdest sagen, dass ich derjenige war, der begonnen hat. Den ersten Schritt gewagt mit einfachen kleinen Worten. Worte, die heran wuchsen zu etwas ganz Großem. Bis heute kann ich es kaum glauben, dass ich dich getroffen habe. Dass ausgerechnet du dich für mich interessierst. Immer noch. Was bin ich glücklich! Der glücklichste Mensch auf dieser Welt! Ohne dich wäre ich nie so weit gekommen. Ich brauche dich!

Mir vorzustellen, du könntest auf einmal verschwinden und mich allein zurück lassen, das ertrage ich kaum. Das will ich nicht. Wie könnte ich dann weiter machen? Du bist schließlich meine Motivation, selbst wenn es mir mal nicht so gut geht.

Ich wache jeden Tag auf und nicht immer denke ich sofort an dich. Nein, das nicht. Aber wenn ein paar Tage vergangen sind und ich merke, dass ich nichts von dir gehört habe oder mich mein Alltag von dir fern hält, dann spüre ich wieder diese innere Unruhe. Dann weiß ich, dass es Zeit wird mich bei dir zu melden. Natürlich tue ich das, denn schließlich bist du wichtig für mich! Es braucht nur ein kleines Lächeln, ein paar aufmunternde Worte, dann fühle ich mich wieder gut, voller Energie. Dann habe ich die Kraft weiter zu machen. Das verdanke ich dir! Ich weiß, du bist oftmals auch bescheiden, aber ich weiß auch, dass du dich darüber freust. Du hilfst mir und ich danke dir so sehr. Du ahnst nicht, was du alles für mich tust, wozu du mich antreibst. Wenn ich dir das doch alles nur sagen könnte. Doch … tue ich das nicht längst?

Ich kann mich noch daran erinnern, als es mir schlecht ging. Es waren nicht nur Wochen, sondern Monate. Da war ich tief niedergeschlagen, brachte nichts zustande. Es war eine Zeit, die ich nicht leiden mochte und heute am liebsten gar nicht mehr daran denken mag. Aber ich tue es, denn ein was Gutes hatte es. Du warst bei mir. Du hast gefragt, wie es mir geht, hast mich vom tristen Alltag abgelenkt, hast mir Sorgen und Kummer genommen, hast dich um mich gekümmert. Und, was das aller wichtigste dabei war, du warst immer so voller Begeisterung. Immer, wenn du davon gesprochen hast. Ich weiß noch, wie ich erstaunt dasaß und mich fragte, warum du so begeistert darüber warst. Ach was, die Vergangenheitsform passt an dieser Stelle nicht, denn auch in der Gegenwart zeigst du mir die Freude, die ich in dir auslösen kann.

Nicht nur Freude. Manchmal ist es auch Erschrecken und in ganz seltenen Momenten bringe ich dich sogar zum Weinen. Das sind Momente, die mir leid tun und wo ich mich gleichzeitig aber auch unglaublich stolz fühle. Ja, ich freue mich dich zum Weinen zu bringen, denn das zeigt mir, wie sehr du mitfühlst. Das ist genau das, was ich auslösen möchte. Diese Gefühlswelt, dieses Rütteln und Schütteln, diese Achterbahn, die einen erschreckt wie auch fröhlich stimmen lässt.

Und das nur mit ein paar Worten, die einfach an der richtigen Stelle gesetzt worden.

 

Das ist meine Welt, die ich mit dir teile.

 

Anfangs war es zwar nicht so, denn da kannten wir uns noch nicht. Aber irgendwann warst du aufgetaucht und dann nahm alles seinen Lauf. Dann fieberst du mit, kannst kaum erwarten, dass es weiter geht. Diese Begeisterung führt zu meiner Motivation, also beginne ich mich noch mehr anzustrengen. Ich will dir etwas bieten, worauf du dich freuen kannst. Also überlege ich stundenlang, bis mir der richtige Einfall kommt. Ich plane, ich handle, ich verwerfe so manche Dinge, um sie später doch wieder neu aufzugreifen. Kann ich sie nutzen oder lieber doch nicht? Würde es passen oder sollte ich nicht doch einen anderen Weg einschlagen? Es ist nicht immer einfach. Manchmal manövriere ich mich selbst in eine Sackgasse. Wenn du dann zu mir kommst und mir deine Meinung mitteilst, dann kommt nicht selten der helle Funke, der mich erleuchtet. Mögen es manchmal nur daher geworfene Worte sein, einfach um aufzumuntern, so hilfst du dabei mit, dass ich einen neuen Weg finde. Dann geht wieder alles wie von selbst. Mit größter Motivation bin ich wieder bei der Sache.

Manchmal sprudelt es so sehr aus mir heraus, dass ich mich kaum halten kann. Worte fliegen, Bilder entstehen und Ideen werden immer wieder neu geboren. Es gibt für mich gar kein Halten mehr und wenn ich dir dann alles zeigen kann, erwarte ich voller Sehnsucht dein Urteil.

Was würdest du dazu sagen? Würde es dir gefallen oder findest du etwas nicht so gut? Möglicherweise so schrecklich und das tatsächlich im negativen Sinne und nicht etwa, weil dich die Angst packt und du wieder mitfieberst?

Dann beginnt wieder mein Herz laut zu schlagen, dass ich glaube, jeder in meiner Nähe müsse es hören können. Dann sitze ich da, warte und warte und warte. Was würdest du sagen? Es spielt keine Rolle, was andere von mir und dem, was ich tue, halten. Es gibt nur dich. Weil du nicht wieder davon gelaufen bist, sondern geblieben. Du warst niemals nur eine kurze Begegnung gewesen. Du hast mich gefunden und bliebst und das macht mich so glücklich. Also sage mir, was hältst du davon?

Ich habe diese Welt am Anfang nur für mich erschaffen. Niemals dachte ich daran, dass sie einen anderen dermaßen begeistern könne. Ich habe geschrieben bis mir die Finger weh taten. Ich erschuf Charaktere, Probleme und Szenerien und beschrieb zwischendurch alles, was ging, ohne dabei zu übertreiben. Ich wollte und will es heute immer noch perfekt gestalten. Denn ich möchte, dass du begeistert bist. Dass du es liest und so fasziniert bist, dass du nicht anders kannst, als mir deine Meinung dazu zu sagen. Oh bitte, lass auch niemals die Kritik aus, denn genau die ist es, die ich am aller meisten herbei sehne.

Erinnerst du dich? Perfekt ist niemand und so bin ich es ebenfalls nicht. Deswegen sehne ich mich nach dir. Du, der meine Worte liest, dich davon verzaubern lässt, aber auch mit einem wachen Verstand erkennt, wo es noch hapert. Dann erfreue ich mich immer daran, wenn du mir schreibst, mich auf meine Fehler hinweist und dennoch ein paar liebenswerte Worte für mich übrig hast. Denn all das motiviert mich. Deswegen kann ich nicht mehr ohne dich.

Geliebter Leser. Diese Welt schreibe ich nur für dich.

 

dein Geschichtenschreiber